Videokameras dringen immer weiter in den öffentlichen und privaten Lebensraum der Menschen ein. Die Technologie ist billig, leicht verfügbar und rasch installiert. Ein guter Grund für die Installation wird also nicht benötigt. Die Devise lautet stattdessen: "Einfach machen". Im Ergebnis aber wird der Alltag der Menschen immer weiter durchleuchtet. Überwachung erzeugt Konformismus, angepasstes Verhalten und Desinteresse. Warum soll man einem Menschen in Gefahr helfen, die Kamera schaut doch bereits zu?
Neben diesen fast schon klassischen Problemen, verkennen viele Befürworter auch massive technische Probleme. Dabei geht es nicht um Sicherheitslücken, da dies bedeuten würde, dass die Kameras überhaupt über Schutzmechanismen verfügen. Stattdessen sind die Aufnahmen der Kameras häufig ungesichert verfügbar. Jeder halbwegs Informierte kann sich mit vertretbarem Aufwand Zugriff auf die Bilddaten verschaffen, häufig über das Internet oder ungesicherte Funkverbindungen.
Zum Glück scheinen diese Probleme langsam auch in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit zu gelangen. Der völlig unkontrollierte Einsatz von Kameras in Geschäften, Gastronomie und Öffentlichkeit muss eingedämmt werden. Es fehlt an der Durchsetzung der bereits bestehenden Datenschutzgesetze. Es gibt keine Melde- oder Genehmigungspflicht. Hier werden sich die PIRATEN in Zukunft weiter stark machen.
Für die Stadt Aachen hat die Piratenpartei damit begonnen eine Liste mit Kamerastandorten aufzubauen. Diese wird ständig erweitert und aktualisiert.
Weitere Informationen
Tabelle Videoüberwachung in der Aachener Gastronomie – Piratenpartei Aachen
Massive Sicherheitslecks bei Funküberwachungskameras – NRD3 28.01.2010
Schadensersatzansprüche gegen Betreiber? – Heise Security 29.01.2010
Überwachungskameras mit erheblichen Sicherheitslücken – ARD Tagesthemen 28.01.2010 Video Beitrag etwa ab Minute 25:15